Entlang der Bergstraße gibt es so einige Schlösser, mit das Schönste ist aber das Auerbacher Schloss. Klar bin ich da auch etwas voreingenommen, denn schließlich bin ich in Auerbach aufgewachsen und kenne das Schloss von Kindesbeinen an. So manche Abenteuertour führte mich damals auf die Burgruine. Nun wohne ich schon lange nicht mehr dort und auch der letzte Besuch, auf dem Schloss liegt schon einige Jahre zurück, aber kaum war ich wieder in den Schlossmauern, wurde so manche Kindheitserinnerung wach.
Ich war dort zum Fotografieren, daher machte ich mich am Mittwoch, morgens um kurz nach 9.00 Uhr, auf den Weg und fuhr, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, mit dem Auto bis zum oberen Parkplatz, denn ich wollte das Licht ausnutzen und Fotos machen, bevor der Trubel losgeht. Ausgerüstet war ich neben der Kamera mit meinem 24-105 mm Zoom sowie dem 8-15 mm, auch das 100 mm Makro hatte ich im Gepäck, das Letztere habe ich allerdings nicht benötigt.
Strahlendblauer Himmel und herbstlich gefärbter Wald erwarteten mich auf dem 345,9 Meter hohen Auerberg, auf dem das Schloss über der Bergstraße trohnt. Leider hatte ich keine gute Fernsicht, denn normalerweise kann man von dort bis in den Taunus oder zum Donnersberg in der Pfalz blicken. Obwohl ich Morgens dort war, waren die Kontraste zwischen Licht und Schatten schon sehr stark.
Da im Sommer verschiedene Veranstaltungen auf der Burg stattfinden stehen im Burghof leider einige Buden und Sonstiges, die auf den Bildern eventuell stören. Aber es gibt auch genug andere Motive.
Geschichte
Von der im 13. Jahrhundert durch die Grafen von Katzenelenbogen errichteten Hochburg sind heute nur noch Ruinen erhalten. Sie diente zur Sicherung des Wegzolls auf der wichtigen Nord- Südverbindung entlang der Bergstraße. 1479 viel die Burg, nach dem Tod des letzten Grafen Philip I. dem Älteren, ebenso wie die gesamte Grafschaft Katzenellenbogen an die Landgrafschaft Hessen. Im 16. Jahrhundert verlor die Burg immer mehr an Bedeutung. Sie diente nur noch zum Schutz der Bevölkerung von Auerbach und Zwingenberg, die sich bei Gefahr hinter den Mauern verschanzten.
1674, mitten im Französisch Niederländischen Krieg, wurde das Auerbacher Schloss vom französischen Heer unter Marschall Turenne erstürmt, die Schutz suchenden Menschen niedergemetzelt und die Burganlagen in Brand gesteckt. Nach dem Abzug blieb die Ruine zurück, und wurde in der Folgezeit dem weiteren Verfall preisgegeben.
Nachdem 1820 der Nordturm einstürzte, begannen die Restaurierungen, der Turm wurde, leicht verändert wieder aufgebaut und die Ruinen gesichert. Heute kann die Burg besichtigt werden, es gibt ein Restaurant und es finden zahlreiche Veranstaltungen statt.
Die Kiefer
Auf der Burgmauer steht eine ca. 300 Jahre alte Kiefer, dieser Baum kommt mit dem kargen Boden dort aus, ist allerdings bedeutend kleiner als vergleichbare Bäume auf normalem Waldboden. Sie deckt ihren Wasserbedarf durch die Luftfeuchtigkeit, die an den Nadeln kondensiert und zu Boden tropft.
Sagen
Zahlreiche Sagen ranken sich um das Auerbacher Schloss. Die bekannteste ist wohl die von Schatz im Auerbacher Schloss. In der es um einen verwunschen Schatz geht, der auf dem Schloss versteckt ist und nur von einen Jüngling gefunden werden kann, der in einer Wiege lag, die aus dem Holz des Nussbaumes gemacht wurde, der aus einer Nuss gewachsen, ist die ein Rabe im Schlosshof fallen hat lassen.
Der Schatz vom Auerbacher Schloss
Einmal war es fast soweit, ein Rabe ließ eine Nuss im Schlosshof fallen und als daraus ein Baum gewachsen war, wurde er gefällt und aus seinem Holz eine Wiege gefertigt. Der Junge der darin lag wuchs zu einem Mann heran. Da träumte er in 3 Nächten hintereinander, dass er mittags in den Schlosshof gehen solle. Am Tag darauf ging er mittags in das Schloss, es gab einen Schlag und vor ihm stand eine wunderschöne weiße Frau, die ihm sagte, dass er sie erlösen könne und die Schätze, die auf der Burg vergraben seien, bekommen sollte. Sie lägen in einem Keller und würden von einem feurigen Hund bewacht, den man mit einer Ruthe, die ebenfalls im Keller wäre, vertreiben müsse.
Das alles müsse am nächsten Tag zur gleichen Zeit geschehen. Er solle aber nicht erschrecken, wenn sie ihm dann in einer anderen Gestalt erscheinen sollte.
Am nächsten Tag ging der junge Mann wieder in den Schlosshof, es Tat wieder einen Schlag, aber statt der Frau, erschien jetzt eine furchterregende Schlange mit einem Schlüssel im Maul. Als der Mann die Schlange erblickte, erschrak er und schrie laut „Helf Gott“. Kaum hatte er die Worte im Mund, tat es einen weiteren Schlag und die Schlange war verschwunden. So hatte er seine Chance verspielt. Die Schätze liegen weiterhin in auf dem Auerbacher Schloss gehoben können sie aber erst werden, wenn wieder ein Rabe über dem Schlosshof fliegt und eine Nuss fallen lässt, aus der ein Baum wächst und aus dessen Holz eine Wiege gefertigt wird, in der ein Junge liegt der, wenn er erwachsen ist, die weiße Frau erlösen kann.
Da kommt mir gerade die Idee das Mal in einem Fotoshooting festzuhalten, vielleicht findet sich ja ein passendes Model. Mal überlegen.
Gut zu wissen
Das Auerbacher Schloss ist ganzjährig von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Mit dem Auto steuert man Bensheim Auerbach an. Der Weg zur Burg ist dort ausgeschildert. Im Navi sollte man die Ernst-Ludwig Promenade eingeben und von dort den Schildern folgen. Die Straße zur Burg ist schmal aber gut ausgebaut. Teilweise ist sie Einbahnstraße. Die Abfahrt erfolgt über die andere Bergseite.
Der Parkplatz ist etwa 100 m vom Eingang zur Burg entfernt, einen weiteren Parkplatz gibt es in ca. 400 m Entfernung. Auf der Strecke zwischen diesen beiden Parkplätzen gibt es an Wegrand weitere Parkmöglichkeiten.
Neben der Anfahrt mit dem Auto kann die Burg auch zu Fuß erklommen werden, mehrere Wanderwege führen auf die Burg.
Regelmäßig finden Feste und Veranstaltungen auf der Burg statt und in der Burgschänke wird für das leibliche Wohl gesorgt.
Bilder vom Auerbacher Schloss
Die Bilder wurden am 10.10. aufgenommen und sind in Lightroom bearbeitet.